Pressebericht zur Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries e. V. vom 23.04.2018

„Miteinander leben – voneinander lernen“, so lautete der Titel des Vortrags von Pfarrvikar Rainer Herteis im Rahmen der Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries in der Wallfahrtsgaststätte in Wemding.

Der im Laufe von etwa 20 Jahren allmählich erblindete Referent berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen als ein Mensch mit einer hochgradigen Behinderung. Er habe dennoch das Gefühl dazu zu gehören, besonders im religiösen Kontext: „Weil ich nicht sehen kann, kann ich umso besser zuhören“. Dies sei seine besondere Gabe, sein Charisma, das ihm von Gott geschenkt sei. Er verwies auf einige Stellen in der Heiligen Schrift, wo Jesus nicht die Besten, Klügsten oder Tapfersten in den Dienst am Reich Gottes ruft, sondern Menschen unterschiedlichster Natur. In Gottes Reich habe jeder „mindestens eine Gabe“, manchen auch zwei oder sogar fünf. Jeder Mensch sei wichtig. Pfarrer Herteis ermutigte die Zuhörer, an ihr eigenes Charisma zu glauben und die Gaben des Hl. Geistes an sich selber und auch an anderen zu entdecken.

Mit ähnlichen Gedanken hatte Wallfahrtsrektor Norbert Traub schon zuvor im Gottesdienst die Aktiven der Erwachsenenbildung ermutigt, sich nach dem Beispiel des „guten Hirten“ um die Belange ihrer jeweiligen Gruppen zu kümmern.

Zu Beginn der Sitzung gedachten die fast 100 Teilnehmer der Versammlung mit einer Schweigeminute an die verstorbenen Aktiven der KEB Donau-Ries.

In seinem Grußwort unterstrich der stellvertretende Landrat Hermann Rupprecht aus Huisheim die Wichtigkeit der lokalen Bildungsarbeit für die Gemeinden, ja für die Demokratie insgesamt: Herzensbildung bzw. „miteinander leben und voneinander lernen“ sei schon jeher ein Kennzeichen der Katholischen Erwachsenenbildung.

Der Bericht der geschäftsführenden 1. Vorsitzenden der KEB, Walburga Mehl, war geprägt von den Herausforderungen durch die technische Umsetzung der Neuerungen in den Verwaltungsvorschriften für die Bezuschussung von Veranstaltungen nach dem Gesetz zu Förderung der Erwachsenenbildung (EBFöG). Gemeinsam mit der KEB Arbeitsgemeinschaft der Diözese Augsburg habe die KEB Donau-Ries auf die veränderte Situation mit einer Umstellung der Verwaltung reagiert. Seit geraumer Zeit würden die Bildungsveranstaltungen aller Mitglieder der KEB Donau-Ries über das Extranet der Diözese erfasst. Die Veranstaltungen seien dann auf der neuen Internetseite der KEB Donau-Ries (www.keb-donauries.de) zu finden. Zukünftig werden auch die Zuschüsse online bearbeitet werden können, wenn sich die Pfarreien am diözesanen Netzwerk beteiligen.

In ihrem Bericht erinnerte die Vorsitzenden auch an einige besondere Veranstaltungen im letzten Jahr wie z.B. die Podiumsdiskussion im Gemeindesaal von St. Salvator in Nördlingen mit Bischof Konrad Zdarsa und dem damaligen sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Zillich. Sehr lehrreich sei auch die Kooperationsveranstaltung in St. Georg mit Prof. Georges Tamer gewesen zum Thema: „Islam und Christentum – was wir voneinander haben“. Ein besonderes Highlight war u.a. auch die Veranstaltung in der Synagoge zu der „Rolle der Frau in den abrahamitischen Religionen“ mit einer evangelischen Theologin, einer Imamin und einer Rabbinerin. Vor kurzem habe die KEB gemeinsam mit allen anderen Trägern der Erwachsenenbildung im Landkreis den Vortrag zum „Ichwahn“ von Prof. Dr. Niemz in der VHS in Donauwörth unterstützt.

Nach den Regularien mit dem Kassenbericht durch Irmgard Riedel, sowie dem Prüfungsbericht durch Kassenprüfer Josef Schneller und der Entlastung der Vorstandschaft, gab die Vorsitzende noch einen Ausblick auf die geplanten Veranstaltungen dieses Jahres.

Zu guter Letzt wurden einige verdiente Aktive für die jahrelange Leitung regelmäßiger Gruppen geehrt: Beendet haben ihren ehrenamtlichen Einsatz: Maria Bauer aus Zirgesheim, Frau Gerda Beck aus Wallerstein, Frau Dietlinde Dietrich aus Oettingen und Birgit Mordstein aus Wörnitzstein. Sein langjähriges ehrenamtliches Engagement für die KEB Donau-Ries hat nun nach mehr als 40 Jahren Anton Mayer aus Tagmersheim endgültig beendet. Als „Kreisbildungswerk“ hatte er die KEB 1974 ins Leben gerufen und viele Jahre als Vorsitzender und Geschäftsführer geleitet; zuletzt hatte er noch die Verantwortung für den Seniorenkreis in Tagmersheim inne .

Ein gemeinsam gesungener Abendsegen, von Pfarrer Herteis auf der Gitarre begleitet, beschloss den Abend.

Walburga Mehl


Bericht Donauwörther Zeitung:

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